Wiederinbetriebnahme von Trinkwasseranlagen nach dem Lockdown
Immer mehr Gebäude mit öffentlicher Nutzung oder Arbeitsstätten können nun sukzessive wieder Ihren bestimmungsgemäßen Betrieb aufnehmen – die geltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden wieder gelockert.
Aktuell öffnen die Hotels am 29.05.2020 – soweit die gute Nachricht.
Für die mikrobielle Situation in den Trinkwasserinstallationen ist dies eine besonders sensible Phase. Aufgrund der zunächst nur teilweisen Nutzung beispielsweise in Hotels, ist das Risiko einer Entwicklung von Legionellen und anderen pathogenen Keimen besonders hoch, da das Wasser in den Leitungen meist nur ungenügend ausgetauscht wird.
Es gilt zusätzliche Krankheitsrisiken aus der Trinkwasserinstallation zu vermeiden.
Bei der Wiederinbetriebnahme von Trinkwasseranlagen geht es um vorbereitende Maßnahmen wie Spülung, Instandhaltungs-, Wartungs- und Reinigungsmaßnahmen sowie der sinnvollen Vorgehensweise beim Hochfahren der Trinkwassererwärmungsanlagen.
Einrichtungen wie Geschäfte, Schulen, Freizeiteinrichtungen, Hotels, Reha-Zentren und Kuranstalten waren mehr als 10 Wochen geschlossen. Und das heißt für alle Betroffenen, dass die Vorgehensweisen – wie nun kurz skizziert – nach ON B 5019 zu greifen haben:
Die ON B 5019 schreibt vor, dass ab einem Stillstand von 10 Wochen (was bis Ende Mai der Fall sein kann) die Trinkwasseranlage wieder wie eine Neuanlage in Betrieb zu nehmen ist, sofern keine Zirkulation vorhanden ist (gilt für alle Risikogruppen). Ist dagegen eine Zirkulation vorhanden, ist nach zehn Wochen eine Erstuntersuchung fällig. Das gilt ab Risikogruppe 2 (Hotels, Heime, Kasernen, Schulen, …).
Auch die warme Witterung der letzten Wochen hat zur Erwärmung des stagnierenden Kaltwassers in den Leitungen geführt, was einen nicht zu vernachlässigenden Verkeimungsherd darstellt. Nur eine Laboranalyse kann hier Klarheit schaffen!
Was ist in diesem Falle zu tun?
Für die Wiederinbetriebnahme der Einrichtungen möchten wir Ihnen folgende Hinweise mitgeben:
1) Wenn Ihr Haus oder Ihre Einrichtung längere Zeit geschlossen war oder nur eingeschränkten Betrieb aufwies, können durch die Stagnation des Trinkwassers in den Leitungen und Einbauten Verkeimungen auftreten – das betrifft sowohl Warm- als auch Kaltwasser.
2) Sowohl Covid-19 als auch Legionella spp. verursachen Lungeninfekte. Eine doppelte Infektion erhöht möglicherweise das Risiko für die Betroffenen.(1)
Sorgen Sie bitte in Ihrem Bereich dafür, das zusätzliche Legionellose-Risiko zu senken! Wir stehen natürlich gerne für Anfragen dazu zur Verfügung!
3) Eine Wiederinbetriebnahme von Trinkwassersystemen nach Phasen verminderter Entnahme bzw. Stagnation folgt daher nicht ohne Grund definierten Abläufen, um den hygienisch einwandfreien Betrieb wieder herstellen zu können.
Ein Spülplan wäre der erste Schritt!
Für weitergehende Informationen bieten wir Ihnen unverbindlich unsere Unterstützung an.
Wir unterstützen Sie gerne bei Ihren Entscheidungen und helfen Ihnen gerne beim Hochfahren Ihrer Trinkwasseranlage – wir sind in ganz Österreich für Sie unterwegs!
Wenden Sie sich an uns – wir helfen Ihnen gerne weiter!
Ihr Bluesave-Team